Junge Forschung im Fokus – Interview mit Dr. Torsten Huschbeck

Kürzlich ist der erste Band der Schriftenreihe "Junge Forschung im Fokus" unter dem Titel "Wahrnehmung, Kontrolle, Prävention: Aktuelle Perspektiven auf Kriminalität und Polizeiarbeit" im Vossenkuhl Scriptum Verlag erschienen.

Wir haben mit Dr. Torsten Huschbeck als einem der Herausgeber der Schriftenreihe und Mitglied unseres Editorial Boards über die Motivation, die Zielrichtung und den Entstehungsprozess gesprochen.

Junge Forschung im Fokus, Band I (Cover)

Kürzlich ist der erste Band der Schriftenreihe “Junge Forschung im Fokus” unter dem Titel “Wahrnehmung, Kontrolle, Prävention: Aktuelle Perspektiven auf Kriminalität und Polizeiarbeit” im Vossenkuhl Scriptum Verlag erschienen.

Wir haben mit Dr. Torsten Huschbeck als einem der Herausgeber der Schriftenreihe und Mitglied unseres Editorial Boards über die Motivation, die Zielrichtung und den Entstehungsprozess gesprochen.

Vossenkuhl Scriptum: Was hat Sie dazu motiviert, als Herausgeber für den ersten Band der Schriftenreihe Junge Forschung im Fokus tätig zu werden?

Torsten Huschbeck: Ich möchte betonen, dass meine Motivation primär darin liegt, jungen Forschenden eine Plattform zu bieten, ihre herausragenden Abschlussarbeiten sichtbar zu machen und den wissenschaftlichen Diskurs zu bereichern.

VS: Welche Lücke füllt diese Reihe im Bereich wissenschaftlicher Publikationen?

TH: Die Reihe “Junge Forschung im Fokus” schließt die Lücke zwischen akademischen Abschlussarbeiten und ihrer Verbreitung in der wissenschaftlichen Community, indem sie Qualität und Sichtbarkeit verbindet.

VS: Warum ist es so wichtig, dass herausragende Abschlussarbeiten eine größere Sichtbarkeit bekommen?

TH: Sichtbarkeit ermöglicht es, innovative Ansätze und Erkenntnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und fördert den Einstieg junger Wissenschaftler:innen in die Forschungsgemeinschaft.

VS: Wie lief die Auswahl der Arbeiten für den ersten Band ab?

TH: Der Auswahlprozess basiert auf einer Kombination von Peer-Review-Verfahren und qualitativen Kriterien, die sicherstellen, dass nur die besten Arbeiten veröffentlicht werden.

VS: Welche Herausforderungen gab es bei der Herausgabe der Reihe?

TH: Die Herausforderungen lagen in der Koordination der Gutachter:innen, der Sicherstellung der wissenschaftlichen Qualität und dem Umgang mit Zeitdruck.

VS: Welche Kriterien sind Ihnen bei der Qualitätssicherung besonders wichtig?

TH: Wichtige Kriterien sind Originalität, methodische Stringenz und fachliche Relevanz.

VS: Was bedeutet eine Veröffentlichung in dieser Reihe für die jungen Forschenden?

TH: Eine Publikation ermöglicht jungen Forschenden, ihre Arbeit einem breiten Publikum vorzustellen, was ihre wissenschaftliche Reputation stärkt und den Zugang zu weiteren Karrierechancen erleichtert.

VS: Welche Vorteile ergeben sich für diese im Hinblick auf ihre wissenschaftliche Laufbahn?

TH: Veröffentlichungen in renommierten Reihen wie Junge Forschung im Fokus können als Sprungbrett für Master-/Promotionsprogramme oder Forschungsprojekte dienen.

VS: Was würden Sie Nachwuchswissenschaftler:innen raten, die überlegen, ihre Arbeit zu veröffentlichen?

TH: Ich würde empfehlen, sich frühzeitig mit Publikationsmöglichkeiten auseinanderzusetzen, sorgfältig an der Qualität einer Arbeit zu feilen und sich dahingehend aktiv mit Mentor:innen auszutauschen.

VS: Wie sehen Sie die Zukunft der Reihe Junge Forschung im Fokus? Gibt es bereits Pläne für kommende Bände?

TH: Ja, wir planen bereits Folgebände der Reihe, um Nachwuchswissenschaftler:innen auch langfristig eine Publikationsmöglichkeit zu bieten. Zudem erarbeite ich gerade mit einer Kollegin ein Konzept für ein wissenschaftliches Journal zu psychologischen Themen im polizeilichen Kontext, das sich insbesondere an Studierende dieser Themenfelder richtet.

VS: Wie kann die Wissenschaftscommunity insgesamt besser zur Förderung junger Forschender beitragen?

TH: Die Wissenschaft bemüht sich um ihren Nachwuchs. Leider gehört die Polizei Nordrhein-Westfalen nicht zu diesem Unterstützungsnetzwerk. Erstes Beispiel: Die Polizei Nordrhein-Westfalen verweigert ihren Studierenden aufgrund eines Erlasses des Innenministeriums jegliche Unterstützung bei der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten. Dies führt dazu, dass sich die Studierenden an die Polizeien anderer (Bundes-)Länder wenden. Insbesondere unterstützt Österreich gerne nordrhein-westfälische Polizeistudierende. Zweites Beispiel: Als Juniorpartner der Hochschule der Sächsischen Polizei wurden am 14. Juni 2024 während der Langen Nacht der Wissenschaften in Dresden wissenschaftliche Ergebnisse von Studierenden der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Damit wurde eine Forderung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst nach mehr Austausch zwischen Ost und West durch die HSPV NRW umgesetzt. Leider gab es in diesem Zusammenhang nur Unterstützung durch die Sächsische Polizei, sodass entsprechende Forderungen nur westdeutsche Lippenbekenntnisse bleiben.

VS: Gibt es noch etwas, das Sie unseren Leser:innen mitgeben möchten?

TH: Engagement und Innovation sind entscheidend, um die Wissenschaft voranzubringen – insbesondere durch die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.

Dr. Torsten Huschbeck ist Dozent an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen (HSPV NRW) im Fachbereich Polizeivollzugsdienst mit den Schwerpunkten Kriminalistik und Kriminaltechnik. Ferner ist er Mitglied der Forschungskommission der HSPV NRW.

https://www.torsten-huschbeck.com

Autorenportrait Torsten Huschbeck
Bildrechte: Torsten Huschbeck

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